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Wildkräuter statt Unkräuter

Viele Kleingärtner (und nicht nur diese) kennen das - auf den sorgsam frisch angelegten Beeten für Kohl & Co. oder auch Blumenrabatten wachsen sehr bald auch diverse andere Pflanzen. Unkraut denkt jeder - Schadpflanzen welche ausgejätet werden müssen und zwar mit Stumpf und Stiel. Doch Vorsicht! Viele dieser vermeintlichen Unkräuter sind Wildkräuter, welche oft , richtig angewandt, sogar eine heilende oder zumindest eine lindernde Wirkung bei diversen Krankheiten haben. Während einer Kräuterfachberatung, welche im Januar 2016 in unserem Vereins- und Schulungsheim stattfand, haben wir auch zu diesem Thema viel Neues erfahren.

Die nachfolgende Tabelle versucht die Nutzung und Wirkung der bekanntesten Wildkräuter darzustellen. Die Angaben sind ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Eine Gewähr für Richtigkeit der Angaben, insbesondere der beschriebenen Wirkungen, kann nicht übernommen werden, da diese vielfach noch von diversen individuellen Faktoren abhängen.

Pflanzenname Wirkung bzw. Anwendung Wirk- bzw. Inhaltsstoffe Bemerkungen
Scharbockskraut blutreinigend, gegen Frühjahrsmüdigkeit enthält Vitamin C säuerlich-würziger Geschmack,
Nur die ersten Blättchen im Frühjahr sparsam verwenden da später steigender Alkaloidgehalt.
Bärlauch antibakteriell und entgiftend Senfölglykoside, Schwefel leitet auch Schwermetalle aus
Knoblauchsrauke blutreinigend, keimtötend und antibakteriell Vitamin A und C, Senfölglykoside, Knoblauchöl, mineralstoffreich lindert auch Katarrhe der Atemwege und behindert Parasiten und Würmer
Vogelmiere enzündungshemmend, schleimlösend, kraftspendend, hautklärend und cholesterinbindend Mineralstoffe (Kalium, Zink, Eisen, Selen, Kalzium, Magnesium), Vitamin A und C, Kieselsäure und Saponine .
Löwenzahn entwässernd,
Anwedung bei Arteriosklerose, Hautproblemen, Rheuma, Gicht, Cholesterinproblemen und Beschwerden in den Wechseljahren
vitamin - und mineralstoffreich, enthält viel Kalium wird auch als Leber-, Galle-, Bauchspeicheldrüse- und Milzkraut bezeichnet
Behaartes Schaumkraut entkrampfend und verdauungsstützend Vitamin C wirkt erleichternd bei Husten und Asthma,
ist auch gut für Leber, Magen, Galle und Darm
Wiesenschaumkraut wie Behaartes Schaumkraut . .
Kleiner Wiesenknopf blutstillend, verdauungsfördernd Mineralstoffreich dickt auch Schleim ein
Barbarakraut stoffwechselanregend Scharfstoffe auch als Winterkresse bekannt
Gundermann entzündungshemmend, antibakteriell und antoxidativ Vitamin C anwendbar für Leber, Galle, Blase, Niere, Magen, Darm und Atemwege,
hilft auch bei Ohrensausen und Abgeschlagenheit
Ausleitung von Keimen und Schwermetallen
Schafgarbe krampflösend, desinfizierend, antibakteriell, blutstillend und verdauungsfördernd Proazulen, blaues ätherisches Öl, Bitterstoffe, Lithium, Flour, Eisen, Magnesium, Kalium, Natrium, Mangan, Zink, Kupfer, Nickel und Thujon anwendbar bei Kopfschmerzen, Bauchkrämpfen der glatten Muskulatur, Schnittwunden, als Schutzschild bei OP's, Geschwüren, Gemütsstörungen;
wirkt regulierend auf Blutkreislauf und Herz, entlastet die Venen;
wirkt hormonausgleichend und gegen Hitzewallungen
Beifuß appetitanregend, verdauungsfördern Bitterstoffe nicht in der Schwangerschaft anwenden
Storchschnabel entzündungshemmend, wundheilend, antiviral und entgiftend . auch als Gottesgnadenkraut bekannt;
Anwendung bei Reizdarmbeschwerden und Magengeschwüren (unterstützt Verdauungssystem), bei starker Monatsblutung;
fördert den Lymphfluss
Frauenmantel entzündungshemmend, antioxidativ, blutstillend, blutreinigend, gewebestraffend und harntreibend . auch als Frauenkraut oder Schutzkraut bekannt;
Anwendung bei klimakterischen Beschwerden, Unterleibsbeschwerden und Hitzewallungen;
kann als Gurgelmittel und bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt werden
Spitzwegerich antibiotisch, reizmildernd und auswurffördernd, blutstillend, verdauungsfördernd festigend, stabilisierend, antioxidativ und entzündungshemmend Aucubin, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Bitterstoffe, cholesterinbindende Saponine, Kieselsäure, Vitamin C, Kohlenstoff, Zink, Kalium unf Flavonoide .
Labkraut harntreibend, entgiftend, steinlösend, blutreinigend, entspannend, entzündungshemmend, schlaffördernd und nervenstärkend . .
Ringelblume entzündngshemmend, antibakteriell, antiviral, wurmtreibend, blutreinigend, immunstärkend und wundheilfördernd . Erste Hilfe bei stumpfen und scharfen Verletzungen und Sonnenbrand;
Anwendung bei Wundheilstörungen, Windeldermatitis, Brustentzündung, Pilzbelastung, Hautveränderungen, Warzen, Ekzemen und Geschwüren
Melisse krampflösend, beruhigend und stimmungsaufhellend;
antiviral
. Anwendung bei nervösem Magen, Blähungen und akuter Gastritis, Schmerzen (Periode, Migräne, Zähne und Ohren) aber auch bei Einschlafstörungen, nervösen Leiden, Herzrythmusstörungen und Angststörungen
Giersch blutbildend, abwehrstärkend, entgiftend, schmerzlindernd harnausschwemmend, entzündungshemmend, antirheumatisch und appetitanregend Vitamin A und C, Kalzium, Mangan, Eisen, Kalium und Kieselsäure Auch als Gichtkraut bekannt
Brennnessel blutbildend, entgiftend, abwehrstärkend, schleimlösend, stoffwechselanregend, harntreibend, entzündungshemmend, vitalisierend und blutdrucksenkend viele Mineralstoffe und Vitamine: Eisen, Magnesium, Kalzium, Kalium;
Vitamine B, C und E;
Kieselsäure und Eiweiß
.

Quelle: Zusammenstellung vom Simone Gobrecht (zertifizierte Kräuterfachfrau), Siegen

Bitte beachten!

Die Anwendung mancher Pflanzen ist für Schwangere und Kleinkinder ärztlich abzuklären um Risiken zu vermeiden. Ebenso können Pflanzenextrakte Medikamente aushebeln oder deren Wirkung stören. Generell können immer paradoxe Reaktionen auftreten, d.h. es tritt eine entgegengesetzte Heilwirkung ein.

DIE ANWENDUNG ERFOLGT GRUNDSÄTZLICH AUF EIGENE GEFAHR!